Um bei meinem maritimen Vergleich zu bleiben, „Das Haus an der Ampel“ hat einen Stapellauf in verdammt schwerem Wetter. Der große Tag der Veröffentlichung, der seit drei Jahren feststand, wurde wegen Covid-19 um drei Wochen verschoben. Zum neuen Termin waren beim großen Versand die ausgelieferten Platten plötzlich versickert. Niemand weiß Bescheid, niemand ist zuständig. Inzwischen machen sich Glücksritter über das Album her und bieten es zu unverschämten Wucherpreisen an. Manchmal wünschte ich, ich hätte wie zu „Orpheus“-Zeiten ein paar Platten aus dem Kofferraum meines alten Käfers fair zu verkaufen. Ich danke Euch für Eure Geduld und Langmut, mit der Ihr diese Turbulenzen und das Chaos ertragt. Glaubt mir, ich habe meine Arbeit pünktlich, gewissenhaft mit Liebe und Hingabe gemacht, aber ein Weltkonzern kriegt die seine nicht auf die Reihe.
Reinhard